Die Muffis

Sonntag, 18. Januar 2015

Geburt eines Sterns

Foto: © Eddy-Pu 

 

 















Gestern wurde ein neuer Stern geboren. Er scheint besonders hell und strahlend, ein Winterstern, den man im klaren, kalten Himmel besonders deutlich wahrnimmt und unweigerlich lächeln muss, wenn man ihn ansieht, denn er ist wunderschön.

Stella scheint nun für uns - weiß und schön wie junger Schnee. 


Meine Stella,

du hast hier alles ein bisschen heller gemacht und mich immer zum Lächeln gebracht mit deiner rosa "Schleife" auf dem Kopf, deinem wahnsinnig schönen Fell und deiner lieben, ruhigen Art. Du warst die feine Dame in diesem Sauhaufen von Wildschweinen. Du wusstest immer, wie man sich benimmt, warst nie aufdringlich, immer zurückhaltend und hast dich lieber zurückgezogen, wenn es dir mit den anderen beim Spielen zu wild wurde.
Jedes Neuschwein hat sich erst einmal an dir orientiert. Bestimmt weil dir jede Bösartigkeit fremd war, du warst immer freundlich zu Allen. Du warst schon als Kind anders. Du hast als einzige vom Teller gegessen und nicht mitten drauf gesessen uns um dich rumgefressen, wie die anderen kleinen Rüpel.

Wahrscheinlich war es diese liebe und zurückhaltende Art, die uns nicht hat merken lassen, dass es dir so schlecht ging.

Stella, du hast immer mein Herz berührt vom ersten Moment an. Wie du im Tierheim am Gitter gestanden hast auf den Hinterbeinen und hast dich ganz lang gemacht, damit wir dich nicht übersehen in dem Gewusel von weißen Schweinchen. Du wolltest zu uns, nicht wahr? Das muss dich so eine Überwindung gekostet haben, dich in den Mittelpunkt zu stellen, allen Mut, dich zu zeigen und uns zu zeigen, dass du unser Stern sein willst. Siehst du, du hattest doch ein Kämpferherz! Immer in den wichtigsten Momenten. :)

Weißt du noch, wie ich letztens vor Wut geheult habe, als dir deine Mitschweine alle Gurken vor der Nase weggeschnappt haben? Vor lauter Wut, wie sie nur so ungerecht sein können und vor Rührung, weil du überall und bei jedem Schwein so sanft versucht hast, etwas zurück zu ergattern und weil dein Blick so herzerweichend war. Dann bin ich schnell gegangen und habe dir einen ganzen Teller mit Gurkenstückchen nur für dich alleine geholt und habe alle anderen vertrieben, die es dir wieder mopsen wollten. Das hätte ich viel öfter machen sollen, weil du eben nicht dazu gemacht warst, dich durchzusetzen. Dazu warst du zu lieb, zu schön, zu gut erzogen - eine ganz besondere Persönlichkeit.

Ach Stellini, ich habe dein Gesicht so sehr geliebt. Und deine Fußsohlen, die das einzige an dir waren, das dunkel war. Das sah immer aus, als ob du mit einem weißen Kleid barfuß im Matsch umhergestapft bist.

Ich fasse es noch nicht, es nicht mehr um die Ecke gucken zu sehen, wenn es Kekse gibt. Ich suche dich, weil ich dich immer mitzählen möchte. Ich muss erst verstehen, dass du nicht mehr hier bist. Ich würde so gerne dein Gesicht wieder zwischen den anderen sehen.

In einem Fantasyroman wärst du sicher ein Wesen mit Zauberkraft gewesen. Eine Elfe bestimmt.

Du hast wohl sehr gelitten aber du hast es dir nie anmerken lassen. Das macht es umso schwerer. Es tut mir leid. Es tut mir auch leid, wie die dummen Menschen dich gestern in der Tierklinik Bielefeld behandelt haben. Wärst du ein Hund gewesen, hättest du nicht so lange leiden müssen. Bitte verzeih das. Das sind schlechte Menschen, die nur Profit im Kopf haben. Dort zählt ein kleines Leben leider nichts. Für uns schon. Das hast du gewusst!

Nun leb wohl mein Stern. Leuchte hell und strahlend und lass dich von niemandem aufhalten. Wir lieben dich! Du fehlst uns so. :(
















Still, still – seid leise
es war ein Engel auf der Reise.

Er konnte nur kurz bei euch sein,
warum er ging, weiß er allein.

Ein Hauch nur bleibt von ihm zurück,
in eurem Herzen ein großes Stück. 

Er wird jetzt immer bei euch sein,
vergesst ihn nicht,
er war so klein. 

Geht nun ein Wind,
an mildem Tag,
so denkt, es war sein Flügelschlag. 

Und ihr fragt:
Wo möge er wohl sein?
Ein Engel, der ist nie allein.
Er kann jetzt alle Farben sehn und barfuß durch die Wolken gehn. 

Und wenn ihr ihn so sehr vermisst
und weint, weil er nicht bei euch ist,
so denkt, im Himmel,
wo es ihn nun gibt,
erzählt er stolz:

„Ich werd geliebt!“

















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